Die Nachteile des traditionellen Feldanbaus

Jeder von uns, der schon mal sein Haus verlassen hat, kennt Felder. Die Hälfte von Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt, das sind 16,6 Millionen Hektar. Von dieser Fläche sind 70,3 % Ackerland, 28,5 % Dauergrünland und 1,2 % Dauerkulturen.
Diese Art von Anbau wurde vor ca. 12.000 Jahren etabliert und hat sich bis heute durchgesetzt. Eine stetig wachsende Bevölkerung hat immer mehr landwirtschaftliche Nutzfläche benötigt und Alternativen gibt es kaum. Dennoch sollte es erlaubt sein, über die Nachteile dieser Art des Anbaus mal zu sprechen.


Traditioneller Anbau auf Feldern hat viele Nachteile, die sich auf die Effizienz und Nachhaltigkeit der Landwirtschaft auswirken können. In diesem Artikel werden wir sechs der häufigsten Nachteile des traditionellen Feldanbaus untersuchen und wie die Hydroponik eine mögliche Lösung bieten kann.

Platzbedarf

Traditioneller Feldanbau erfordert große Flächen, um genügend Ernte zu produzieren. Wie man in Deutschland gut sehen kann. Nahezu jede Lücke ist mit Feldern bedeckt. Es ist schon sehr surreal, wenn man sich Deutschland auf Google Maps ansieht:

Landknappheit kann zu Konflikten bei der Landnutzung führen, insbesondere in Regionen mit einer wachsenden Bevölkerung oder einer begrenzten Verfügbarkeit von landwirtschaftlich nutzbarem Boden. Der Verlust von wertvollen Ökosystemen wie Wäldern oder Feuchtgebieten kann auch zu einer Verschärfung des Klimawandels führen.

Abhängigkeit von Wetterbedingungen

Traditioneller Anbau auf Feldern ist stark von Wetterbedingungen wie Regen, Sonne und Wind abhängig. Dürren, Überschwemmungen und extreme Temperaturen können die Ernte beeinträchtigen und zu Ernteausfällen führen. Dies kann zu Nahrungsmittelknappheit und Preiserhöhungen führen.

Bodenverarmung

Traditioneller Feldanbau kann zur Erschöpfung der Bodenfruchtbarkeit führen, da die gleichen Nährstoffe Jahr für Jahr aus dem Boden entnommen werden. Dies erfordert den Einsatz von chemischen Düngemitteln, die Umweltverschmutzung verursachen können. Bodenerosion durch Wind und Wasser sowie Verlust von Bodenlebewesen wie Regenwürmern und Mikroorganismen können ebenfalls zur Bodenverarmung beitragen.

Wasserverbrauch

Anbau auf Feldern erfordert oft große Mengen an Wasser, insbesondere in Gebieten mit begrenztem Zugang zu Wasserressourcen. Der Anbau von Pflanzen auf Feldern erfordert oft Bewässerung und in Sommern mit Hitzewellen, die wir immer öfter durch den Klimawandel haben, wird sich das noch weiter vermehren. Ganze Felder in Hitzeperioden zu bewässern ist jedoch sehr ineffizient, führt zu Verschwendung von wichtigem Süßwasser. Wenn in einer Hitzeperiode die Böden ausgetrocknet sind, können diese Wasser einerseits schlecht aufnehmen und viel fließt einfach ab oder es verdampft in der Sonne. Das Wasser, das durchsickert, sickert in die tieferen Bodenschichten und Pflanzen haben keinen Zugriff darauf. Somit ist eine zusätzliche Bewässerung ein Tropfen auf den heißen Stein.

Schädlingsbefall

Feldanbau ist anfällig für Schädlingsbefall und Pflanzenkrankheiten, da sich diese leichter auf großen Flächen ausbreiten können. Der Einsatz von Pestiziden kann die Umwelt und die Gesundheit der Menschen beeinträchtigen und die Entstehung resistenter Schädlinge begünstigen. Großflächige Monokulturen erhöhen das Risiko von Schädlingen zusätzlich.

Transportkosten

Traditioneller Anbau auf Feldern findet oft in ländlichen Gebieten statt, die weit von urbanen Zentren entfernt sind, wo die meisten Verbraucher leben. Die Ernte muss daher oft über weite Strecken transportiert werden, um auf den Markt zu kommen. Dies erhöht die Kosten und den ökologischen Fußabdruck der Landwirtschaft, da mehr Energie für den Transport benötigt wird und damit auch mehr Treibhausgase emittiert werden. Darüber hinaus können Verzögerungen bei der Lieferung zu Verlusten der Ernte führen. Eine Lösung für dieses Problem ist der Einsatz von lokalen Landwirtschaften oder Urban Farming, die die Produktion in städtischen Gebieten ermöglichen und so Transportkosten und -verluste reduzieren. Dies kann auch dazu beitragen, den Verbrauchern frischere und gesündere Lebensmittel anzubieten, da die Produkte aufgrund der geringeren Transportzeit schneller auf dem Markt verfügbar sind. Außerdem bietet Urban Farming die Möglichkeit, auf ungenutzten Flächen in der Stadt zu produzieren und somit auch den städtischen Raum grüner zu gestalten.

Fazit

Die Nachteile des traditionellen Feldanbaus zeigen, dass dieser Ansatz nicht immer nachhaltig und effizient ist. Die Hydroponik bietet eine mögliche Lösung für einige dieser Nachteile, indem sie den Platzbedarf reduziert, unabhängig von Wetterbedingungen ist und den Einsatz von Chemikalien minimiert. Durch die Wahl der richtigen Anbaumethode können wir eine nachhaltigere und effizientere Landwirtschaft fördern.

Dennoch ist mir auch bewusst, dass Hydroponik kein Allheilmittel ist. Es werden auch für die Hydroponik Ressourcen benötigt, die oft aus weit entfernten Ländern stammen und somit auch einen negativen ökologischen Fußabdruck erzeugen. Ganz ohne Eingriff in die Natur werden wir die wachsende Weltbevölkerung nicht satt machen können, das sollte jedem bewusst sein. Aber es ist an der Zeit ein 12.000 Jahre altes System zu hinterfragen und anstatt immer mehr Flächen zuzupflastern und somit in die Umwelt zu verändern nach alternativen und effektiveren Anbaumethoden Ausschau zu halten.

Gerne können wir zusammen diskutieren, was eure Meinung dazu ist!

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