Du wolltest schon immer einmal nicht nur im Sommer oder Frühling, sondern das ganze Jahr über deine eigenen Pflanzen, Obst und Gemüse anbauen, um so stets mit hochwertigen und vor allem frischen Lebensmitteln versorgt zu sein?
Du liebst Pflanzen, hast aber nicht gerade einen grünen Daumen und du vergisst ständig deine Blumen zu gießen?
Du bist bereits erfolgreicher Hobbygärtner, willst aber noch effektiver deine Pflanzen anbauen?
Dann ist Hydroponik genau das richtige für dich! Und um dir deinen Start in die Welt des hydroponischen Anbaus so einfach wie möglich zu gestalten, habe ich hier den perfekten Anfängerguide für Hydroponik für dich!
Was ist die Hydroponik überhaupt?
Mithilfe von Hydroponischen Systemen ist es möglich, Pflanzen ohne Erde direkt in eine Nährstofflösung einzupflanzen.
Dabei hast du die Möglichkeit, auf unzählige technische Hilfsmittel zurückzugreifen.
Beispielsweise kannst du eine Pumpe mit einem Tank für die Nährstofflösung in dein System integrieren und musst so nie wieder selbst gießen, sondern nur noch den Tank auffüllen!
Oder wenn du deine Pflanzen lieber drinnen anbauen willst, dann kannst du auf elektrische Pflanzenlichter zurückgreifen, die du gegebenenfalls auch noch mit einer Zeitschaltuhr steuern kannst. Dadurch kannst du für deine jeweilige Pflanze die perfekte Beleuchtungsdauer festlegen und so optimale Bedingungen für eine üppige Ernte schaffen.
Kurz gesagt kann man sagen, dass Hydroponik das Gärtnern der Zukunft sein wird!
Welche unterschiedlichen Hydroponiksysteme gibt es?
Natürlich gibt es viele verschiedene Arten der Hydroponik, die allesamt ihre Vor- und Nachteile haben.
Das hier sind die gängigsten:
Dochtsystem
Beim Dochtsystem wird keinerlei technisches Equipment benötigt (=passives Hydroponik-Sytem). Die Pflanzen hängen hier in einem mit Substrat gefüllten Korb in der Luft. Am unteren Ende der Pflanzenkörbe befindet sich ein Loch, aus dem ein Docht heraushängt, welcher in einen Nährstofftank hineinhängt. Über diesen Docht wird mithilfe der Kapillarwirkung kontinuierlich etwas von der Nährstofflösung aus dem Tank in das Substrat “gezogen”. Dadurch haben die Pflanzen dauerhaft Kontakt zur Flüssigkeit.
Tiefwasserkultur
Genauso wie beim Dochtsystem handelt es sich bei der Tiefwasserkultur um ein passives Hydroponik-System.
Hier wird aber kein zusätzliches Substrat benötigt, da die Wurzeln der Pflanzen direkt in das mit Dünger versetzten Wasser hängen.
Der Vorteil davon ist, dass die Pflanzen schneller über eine größere Menge an Nährstoffen aufnehmen können, wodurch das System insgesamt effektiver wird.
Ebbe- und Flutsystem
Ein wenig aufwendiger im Vergleich zu den vorherigen beiden Typen ist das Ebbe- und Flutsystem. Denn hier wird mindestens eine Timergesteuerte Pumpe benötigt.
Die Pflanzen befinden sich in einem großen, mit Substrat gefüllten Behälter, der ein oder mehrere kleine Löcher am Boden hat. Direkt darunter befindet sich ein Tank mit der Nährstofflösung.
Die Pflanzen werden dabei zeitgesteuert mit der Nährstofflösung “geflutet”, wodurch sich das saugfähige Substrat immer wieder mit dieser vollsaugen kann.
Die überschüssige Nährstofflösung fließt über die Löcher des Pflanzenbehälters zurück in den Wassertank. Dadurch wird keinerlei Wasser verschwendet.
Im Gegensatz zur Tiefwasserkultur wird die Nährstofflösung beim Ebbe- und Flutsystem durch die Pumpvorgänge regelmäßig mit Sauerstoff versehen. Auch die Wurzeln selbst bekommen dadurch mehr Sauerstoff, was diesen definitiv zugutekommt.
Tropfsystem
Beim Tropfsystem werden die Pflanzen, welche sich in einem Substrat befinden, von oben mit der Nährstofflösung betröpfelt. Der Überschuss an Nährstofflösung läuft dann wieder zurück in das Wasserreservoir.
Der Vorteil beim Tropfsystem ist die lebensnahe immitation von Regen, der bei manchen Pflanzen das Wohlbefinden steigern kann. Außerdem wird das Wasser hier ebenfalls regelmäßig mit Sauerstoff versetzt.
Nährstoff-Film-System
Das Nährstoff-Film-System oder kurz NFT-System besteht oft aus mehreren zusammengesteckten Röhren, die übereinander verlaufen. Am Boden der Röhren befinden sich die Wurzeln der Pflanzen.
Nun wird von Zeit zu Zeit das Wasser aus einem Tank ganz nach oben in die oberste Reihe der Röhren gepumpt, wo nun die Lösung durch alle Ebenen des NFT-Systems wieder nach unten zurück in den Tank läuft.
Dabei werden die Wurzeln aller Pflanzen mit der Nährstofflösung versorgt.
Wichtig beim NFT-System ist, dass alle Rohre leicht geneigt sind, damit das Wasser auch fließen kann und nicht stehen bleibt.
Aeroponik
Beim Aeroponik-System hängen die Wurzeln wieder in einem Behälter frei in der Luft. Unter den Wurzeln befinden sich kleine Vernebelungsdüßen, die das Wasser mit den für die Pflanzen lebensnotwendigen Zusätzen fein vernebeln und damit die Wurzeln zeitgesteuert immer wieder leicht benetzen.
Dies sorgt für eine optimale Versorgung sowohl mit Nährstoffen als auch mit Sauerstoff.
Welche Pflanzen kann man mit Hydroponik kultivieren?
Grundsätzlich kann man so ziemlich alle gängigen Gemüse-, Obst- und Kräuterarten hydroponisch kultivieren, jedoch sind vor allem Salate besonders für Hydroponik-Neulinge geeignet, da diese relativ geringe Ansprüche an die Größe des Systems und an die Zusammensetzung der Nährstofflösung haben.
Etwas fortgeschrittenere Hydroponikgärtner, die ein größeres System haben, können aber auch locker große Tomaten-, Gurken- oder sogar Himbeerpflanzen hervorbringen.
In unserem Pflanzenindex haben wir einige der beliebtesten Pflanzen und deren Eigenheiten aufgelistet. Der Pflanzenindex wird auch ständig von uns erweitert. Wer also nach Hydroponik Informationen zu bestimmten Gewächsen sucht, kann sich beim Aeoplant Pflanzenindex bestens belesen. Besonders gut für Einsteiger geeignet sind folgende Pflanzen:
- Minze
- Zitronenmelisse
- Basilikum
- Spinat
- Brennnessel
- Kopfsalat
- Pflücksalat
Die richtige Nährstofflösung für deine Pflanzen
Damit deine Pflanzen auch richtig gut wachsen können, benötigen Sie neben Licht und Wasser vor allem eins: Nährstoffe!
Da man im Gegensatz zur konventionellen Anbaumethode keinerlei natürlich vorkommende Nährstoffe in seinem Hydroponiksystem hat, müssen wir diese dem Wasser für die Bewässerung selber beimischen.
Dabei hat man die Wahl zwischen vorgefertigten Nährstofflösungen und dem Selbstanmischen eines passenden Düngers. Letzteres ist den wenigsten Hobbygärtnern zu empfehlen, da es schwierig, ist die einzelnen Bestandteile wie Stickstoff, Schwefel, Kalzium, etc. zu bekommen und diese dann auch noch in der passenden Form und Dosierung miteinander zu vermischen. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, auf fertigen, hochwertigen Flüssigdünger aus dem Aeoplantshop zurückzugreifen.
Denn fertige Lösungen haben alle nötigen Bestandteile, die die Pflanzen benötigen sowie den passenden PH-Wert (≈5,5 – 6) und EC-Wert (elektronische Leitfähigkeit).
Grundsätzlich sollte man darauf achten, dass eine Nährstofflösung folgende Stoffe in der richtigen Konzentration beinhaltet:
- Kohlenstoff
- Wasserstoff
- Sauerstoff
- Stickstoff
- Phosphor
- Kalium
- Magnesium
- Calcium
- Schwefel
- Mangan
- Zink
- Eisen
- Kupfer
- Bor
- Chlor
- Molybdän
- Nickel
Den Fertigdünger kann man ganz einfach entsprechend der Verpackung dem Wasser beimischen. Beachte, dass du einen Dünger für die Hydroaufzucht benötigst.
Die Beleuchtung deiner Pflanzen
Wenn du dein Hydroponiksystem im Freien aufbaust, dann benötigst du nicht unbedingt eine künstliche Beleuchtung.
Solltest du deine Pflanzen aber Indoor kultivieren, dann empfiehlt es sich, dein Hydroponiksystem um eine elektrische Pflanzenleuchte zu ergänzen. Diese kann zeitgesteuert werden, wodurch sich ein möglichst natürlicher Tag-Nacht-Zyklus für deine Pflanzen imitieren lässt. Dieser sorgt für ein optimales Wohlbefinden deiner Pflanzen und erhöht die Ausbeute bei der Ernte erheblich.
Zum Thema Beleuchtung haben wir auch schon einen extra Beitrag geschrieben. Diesen findest du hier.
Wann wird beim hydroponischen Anbau geerntet?
Das ist abhängig von der jeweiligen Pflanze, jedoch kann man sagen, dass der richtige Zeitpunkt zum Ernten oft deutlich schneller da ist, da man bei der Hydrokultivierung die Pflanze effizient mit genau den richtigen Nährstoffen versorgen kann. Dies sorgt für eine maximale Ausbeute. Außerdem kann man in der Hydroponik seine Pflanzen das ganze Jahr über anbauen und so auch deutlich häufiger ernten.
Wenn du weitere Informationen zum Thema brauchst, dann schau dir gerne unseren Blogbeitrag “Erfolgreiche Ernte in der Hydroponik: Der optimale Erntezeitpunkt!” an.
Fazit
In diesem Blog bin ich auf die wichtigsten Themen, die den meisten Neulingen im Bereich Hydroponik in den Sinn kommen, eingegangen. Wenn du aber noch weitere Fragen hast, dann zögere nicht, diese in den Kommentaren zu stellen.